Smartphones für die medizinische Bildgebung: Erfahrungsbericht zur Makroskopie am Centre Hospitalier de Béziers
Smartphones für die medizinische Bildgebung: Erfahrungsbericht zur
Makroskopie am Centre Hospitalier de Béziers
Der Einsatz von Smartphones als medizinisches Bildgebungswerkzeug hat die tägliche Praxis der Gesundheitsfachkräfte am Centre Hospitalier de Béziers revolutioniert, insbesondere im Bereich der Pathologie.
In diesem Interview mit Kassandra Meier, medizinische Laborantin am Centre Hospitalier de Béziers, erfahren Sie, wie diese Technologie die diagnostische Präzision verbessert, die Kommunikation zwischen den Teams erleichtert und die Qualität der Patientenversorgung optimiert.
TM-Capture, entwickelt von Telemis, ist eine Lösung für Smartphones und Tablets, die eine intuitive Benutzeroberfläche bietet. Sie ermöglicht die Identifikation von Patienten, die Erfassung von Bildern sowie deren sofortige Übermittlung an ein PACS/MAC/IMS.
1. Wie nutzen Sie TM-Capture? Welche Vorteile bietet diese Software, und für welche Aufgaben wird sie eingesetzt? Was sind Ihre täglichen Erfahrungen?
Wir verwenden das TM-Capture-Tool im Makroskopie-Raum. Es ermöglicht uns, für jede Probe, die eine Gesamtansicht oder die Fokussierung auf eine bestimmte Zone erfordert, den Pathologen ein konkretes Bild zur Ergänzung der schriftlichen Beschreibung bereitzustellen.
Im Alltag hilft uns diese Software sowohl dabei, relevante Aspekte für die Pathologen zu identifizieren als auch die Dokumentation der Bearbeitung nachzuvollziehen (z. B. welche Schnittfläche, welche Kassette etc.).
Ein wesentlicher Vorteil dieser Software besteht darin, dass wir den Pathologen nicht jedes Mal kontaktieren müssen, wenn eine gezielte Probe begutachtet werden soll. Stattdessen kann er das Bild direkt von seinem Büro aus abrufen, genau wie die vollständige Patientenakte.
2. Warum wurde die Dermatologie priorisiert? Welche spezifischen Herausforderungen wollten Sie in diesem Bereich lösen?
In der Dermatologie müssen mehrere wichtige Kriterien vor der Probenbearbeitung und Probenentnahme berücksichtigt werden. Dazu gehören das allgemeine Erscheinungsbild des Hautlappens, das Aussehen der Läsion und die Begrenzungen.
Da dermatologische Proben von Assistenzärzten in Zusammenarbeit mit einem Techniker bearbeitet werden, haben die Pathologen nicht immer eine visuelle Referenz dieser entscheidenden Aspekte, wenn sie Präparate analysieren oder Berichte erstellen. Der Zugang zu Makroskopie-Bildern ist daher äußerst wichtig, wenn nicht sogar unerlässlich.
Als Techniker, die während der Makroskopie mit einem Assistenzarzt zusammenarbeiten, bemühen wir uns, eine möglichst detaillierte Beschreibung sowie eine Skizze anzufertigen, um die Position der Läsion und die Art der Verankerung des Gewebes darzustellen. Dennoch ist nichts so zuverlässig wie ein Foto, das mit der Identität des Patienten verknüpft ist, um genau zu erfassen, wie die Probe vor jeder weiteren Bearbeitung aussieht.
3. Wie könnte diese Lösung auf andere Abteilungen oder Anwendungen ausgeweitet werden? Welche Vorteile bringt Ihre Implementierung für Ihr Krankenhaus?
Neben der Makroskopie könnte diese Lösung auch im Vorfeld eingesetzt werden, wie das Beispiel der Dermatologie zeigt. Der behandelnde Arzt könnte vor der Entnahme ein Foto anfertigen, um den Zustand der Probe vor der Fixierung zu dokumentieren. Dies wäre besonders hilfreich bei fragilen Proben, die während des Transports leicht beschädigt werden (z. B. abgelöste Krusten), oder zur Sicherstellung der Übereinstimmung zwischen der Probe und der Patientenidentität.
Für weitere Anwendungen könnte das TM-Capture-Tool dazu genutzt werden, Bilder anderer Proben oder relevanter Bereiche an Pathologen zu übermitteln, die aus der Ferne arbeiten. In diesem Fall hätte der Pathologe zusätzlich zu den Präparaten und der Patientenakte direkten Zugriff auf das makroskopische Erscheinungsbild der Probe – auch ohne vor Ort zu sein.
4. Welche Auswirkungen hatte die Implementierung von TM-Capture auf die Patientenversorgung und den Alltag der medizinischen Fachkräfte?
Die Einführung dieses Tools hat Unsicherheiten in unserer Arbeit beseitigt. An Tagen mit einer hohen Anzahl unterschiedlicher dermatologischer Proben können wir durch das Fotografieren sicherstellen, dass keine Fehler auftreten. Neben der schriftlichen Beschreibung und der Skizze garantiert das Foto der Probe, das mit der Patientenidentität und der Probenummer verknüpft ist, dass genau diese Probe mit diesem Ergebnis übereinstimmt – ohne jeglichen Zweifel.
Darüber hinaus spart der Pathologe, der den Befundbericht verfasst, wertvolle Zeit, da er nicht mehr den Assistenzarzt oder Techniker um zusätzliche Informationen zu Merkmalen bitten muss, die er zuvor nicht gesehen hat. Dank TM-Capture kann er genau das betrachten, was wir bereits zuvor wahrgenommen haben..
5. Welche Empfehlungen würden Sie einer Einrichtung geben, die ähnliche Bedürfnisse wie das Centre Hospitalier de Béziers hat?
Wir empfehlen, ein Smartphone speziell für die Makroskopie zur Aufnahme von Fotos bereitzustellen, sowohl für frische Präparate als auch für Proben in der präanalytischen Phase. Auf diese Weise hätten alle Pathologen einfachen Zugriff auf die Fotos der Proben. Zudem ist ein Smartphone wesentlich leichter und handlicher als eine feststehende Kamera oder ein traditionelles Fotogerät, was die Mobilität und Flexibilität für die Fotografie direkt am Präparat ermöglicht. So kann man sich je nach Größe des Präparats bewegen, das Foto aus der gewünschten Entfernung machen und die Aufnahme optimal anpassen.
Des Weiteren empfehlen wir die Verwendung von TM-Capture für alle aktuellen und zukünftigen Nutzer der Telepathologie. Diese Technologie wird zunehmend genutzt und ist eine der Zukunftsperspektiven der anatomischen Zytopathologie.
Es ist entscheidend, einen umfassenden Zugang zu allen Details der Probe – und insbesondere deren makroskopischen Aussehen – zu haben, ohne dass man diese direkt zuvor selbst gesehen haben muss.
Die Stärke des Tools TM-Capture liegt darin, dass es uns ermöglicht, jedes wichtige Element, das in die Patientenakte aufgenommen werden muss, zu fotografieren, sobald es in unserer Datenbank registriert ist. Es erlaubt uns auch, alle gewünschten Änderungen vorzunehmen (z. B. Text hinzufügen, Schnitte auf einer intakten Probe vermerken, Präzisionen zu Gewebeblöcken hinzufügen usw.).
6. Welche Kriterien haben Ihre Entscheidung für das Unternehmen, das Sie bei dieser Innovation unterstützt, geleitet? Was hat Sie überzeugt?
Wir haben ausführlich mit Telemis über die Funktionalität dieses Tools und über die potenzielle Weiterentwicklung im Einklang mit unserer eigenen Weiterentwicklung gesprochen. Dabei wurde besonders die Praktikabilität des Tools in der Makroskopie, nach der Probenentnahme und im Bereich der Telepathologie hervorgehoben.
Da unsere Anforderungen von der Firma erfüllt wurden, war es der logische Schritt, TM-Capture im täglichen Betrieb einzusetzen.
Zusammenfassend, die Einführung von TM-Capture am Centre Hospitalier de Béziers stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Verwaltung von Proben und Diagnosen in der Pathologie dar. Durch die Erleichterung des Zugriffs auf makroskopische Bilder und die Reduzierung von Fehlern verbessert dieses Tool nicht nur die Effizienz der Pathologen, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung. Die Empfehlungen für eine ähnliche Implementierung und die Auswahlkriterien für den Partnerunternehmen unterstreichen die Bedeutung der Wahl von anpassungsfähigen und zukunftsfähigen technologischen Lösungen. TM-Capture hat sich somit als ein wesentliches Werkzeug für Gesundheitseinrichtungen etabliert, die ihre diagnostischen Praktiken optimieren möchten.
